30.04.2015

Angekommen in St. Paulus

Vom Bundesfreiwilligendienst zur Festanstellung mit 59 Jahren

Dass der Bundesfreiwilligendienst Türen öffnen kann, zeigt der Fall von Sigrid Barthel. Die 59-Jährige hat vor anderthalb Jahren ihren Dienst im Altenpflegeheim St. Paulus in Hildesheim angetreten und wird nun in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Der Bundesfreiwilligendienst hat den Zivildienst nach Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 abgelöst. Anders als beim Freiwilligen Sozialen Jahr, hat der Bundesfreiwilligendienst keine Altersbegrenzung.

Der Zufall führte Barthel nach Hildesheim und sie entschied sich zu bleiben. „Hildesheim hat mich von dem Moment, als ich aus dem Zug stieg, gepackt. Bis heute fasziniert mich die Spiritualität dieser Stadt“, beschreibt Barthel die Eindrücke ihrer neuen Heimat. „Ich war mir damals nicht sicher, ob ich mit Mitte Fünfzig überhaupt noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. Die Möglichkeit, über den Bundesfreiwilligendienst wieder in die Berufswelt einzusteigen, gefiel mir auf Anhieb. Ich hatte die Möglichkeit, das Unternehmen und die Arbeit kennen zu lernen. Gleichzeitig konnte sich der Betrieb von mir ein Bild machen“, erzählt Sie zufrieden. Das gegenseitige Kennenlernen hat sich im Fall von Sigrid Barthel gelohnt. Kommenden Monat wird die 59-Jährige in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. „Frau Barthel hat während ihres Bundesfreiwilligendienstes bewiesen, dass sie zuverlässig, belastbar und kompetent ist“, berichtet Christiane Ernst, die Leiterin des Altenpflegeheims. Die Heimleiterin freut sich, mit Barthel eine neue Kraft für den begleitenden Dienst gewonnen zu haben, die bereits mit Haus, Bewohnern und Kollegen vertraut ist.

Anderthalb Jahre hat Sigrid Barthel den freiwilligen Dienst im Altenpflegeheim St. Paulus geleistet, betreut wurde sie dabei von der jungen Caritas. Der Lebenslauf von Barthel ist sehr bunt: von einer Tätigkeit in der Landwirtschaft bis zur Bäckereifachverkäuferin ist alles dabei. Als Pflegeassistentin hatte sie bereits Erfahrung im Bereich der Altenpflege, als sie sich auf den Dienst in St. Paulus bewarb. Im Paulusheim hat die gebürtige Bad-Sooden-Allendorferin sich auf Anhieb wohl gefühlt. „Als ich das erste Mal vor St. Paulus stand, dachte ich es wäre eine Kirche. Ich war ganz fasziniert als ich erfuhr, dass es sich um ein Altenpflegeheim handelt“, berichtet Barthel und ergänzt: „Dieses Haus hat ein unbeschreibliches Flair, ich würde es mit reinkommen und Wohlfühlen beschreiben.“