19.08.2014

Im Ernstfall nicht allein

Großes Engagement für das Altenpflegeheim St. Paulus

Großes Engagement für das Altenpflegeheim St. Paulus

Der Bombenfund in der Hildesheimer Innenstadt am gestrigen Dienstag, 19. August 2014, hat eindrücklich den „langen Atem“ des Krieges gezeigt, Unruhe und Befürchtungen ausgelöst. Was glücklicherweise auch deutlich wurde: Im Ernstfall stehen die Hildesheimer zusammen und können sich aufeinander verlassen. 

Die Meldung vom Bombenfund kam am Vormittag und auf einen Schlag war ganz Hildesheim in Alarmbereitschaft. Die Innenstadt wurde binnen weniger Stunden in einem Umkreis von 300 Meter um die Bombe komplett evakuiert. Bis kurz vor halb Sechs war unklar ob die Evakuierungszone wegen einer kontrollierten Sprengung auf einen Kilometer ausgeweitet werden muss. Die Ausweitung der Evakuierungszone hätte neben dem Bernward Krankenhaus und der Justizvollzugsanstalt auch das Altenpflegeheim St. Paulus betroffen. 

Christiane Ernst die Leiterin des Altenpflegeheims ist gerührt und dankbar über das Engagement aus den Reihen ihrer Mitarbeiter, des Vinzenz-Verbundes und Freunden des Hauses. „Bei aller Anspannung war es schön, zu erleben wie sich unsere Mitarbeiter engagiert und gekümmert haben“, erzählt die Heimleiterin. „Selbst Mitarbeiter, die nicht im Dienst waren, haben angerufen, ihre Hilfe angeboten und bis zur Entwarnung zu Hause auf heißen Kohlen gesessen. Alle wären gekommen, um zu helfen“, berichtet Ernst weiter. Man merkt der Heimleiterin deutlich an, wie dankbar sie für solch engagierte Mitarbeiter ist. Und nicht nur im Haus sorgte man sich um das Wohlergehen der Senioren. „Außenstehende kamen zu uns ins Heim, hinterließen ihre Telefonnummer und boten ihre Hilfe an“, lobt Ernst das tolle Engagement von besorgten Nachbarn. 

Die Mitarbeiter des Altenpflegeheims hatten unmittelbar nach der Alarmierung begonnen, eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Es wurden Namensschilder für die Bewohner mit Verweis auf das Paulusheim erstellt und die Medikamente zur Mitnahme  vorbereitet. Die Malteser aus dem Katholischen Pflegeverbund organisierten vorsorglich Transportmöglichkeiten für St. Paulus. Auch aus den Reihen des Vinzenz-Verbundes Hildesheim kam rege Unterstützung. „Im Ernstfall hätten wir die schwerstpflegebedürftigen Bewohner schnell und unproblematisch in anderen Einrichtungen des Verbundes unterbringen können, das Altenpflegeheim St. Monika in Hannover hat sofort seine Hilfe angeboten. Auch Unterbringungen im Altenpflegeheim St. Elisabeth in Harsum und im Marienhaus in Hannover wären möglich gewesen“, zeigt sich Ernst froh zu wissen, dass sie mit ihren Bewohnern im Ernstfall nicht alleine wäre.